Delphische Spiele

Fast 1000 Jahre zählt die Geschichte der Delphischen Spiele im Griechenland der Antike. Sie waren bis zum Jahr 394 eines der bedeutendsten Feste und fanden jeweils im Jahr vor den Olympischen Spielen statt. Während bei den Olympischen Spielen der körperliche Wettstreit im Vordergrund stand, waren die Delphischen Spiele vor allem dem künstlerischen Wettstreit gewidmet. Sie hatten einen so hohen Stellenwert in der Antike, dass für die Dauer der Spiele kriegerische Auseinandersetzungen beigelegt wurden.

100 Jahre nach Einführung der Olympischen Spiele der Neuzeit fand 1994 in Berlin die Gründungsversammlung des Internationalen Delphischen Rates statt, der Auftakt für die Delphischen Spiele der Neuzeit. Das IDC veranstaltet Delphische Spiele im Vier-Jahres-Rhythmus. Sie finden, wie die Olympischen Spiele, an wechselnden Orten der Welt statt. Zwei Jahre versetzt dazu, finden Delphische Spiele der Jugend statt. Georgien war 1997 Gastgeber der I. Delphischen Jugendspiele, ein historischer Moment. Die III. Delphischen Spiele gab es 2009 in Jeju / Korea. Sie vereinten die Sieger nationaler Wettbewerbe im Wettstreit um Delphische Medaillen, Lyra und Lorbeerzweig. Die Wettbewerbe wurden in den 6 Delphischen Kunstkategorien und ihren Disziplinen ausgetragen.

Delphischen Spiele der Antike stellten den Menschen und sein Streben nach Vervollkommnung von Körper, Seele und Geist in den
Mittelpunkt. Aus Bräuchen, Traditionen und schöpferischer Kraft entstand das, was wir heute Kultur nennen. Erst das Betrachten und Verstehen der eigenen Kultur sowie der Kultur des Anderen ermöglicht ein friedliches Zusammenleben.

Der Dialog zwischen Völkern und Kulturen ist wichtiger denn je. Mit alten Kulturen und Völkern geht Wissen verloren, dass es zu bewahren gilt. Gleichzeitig dürfen wir es nicht versäumen, die schöpferischen Potenziale und neuen Ausdrucksformen junger Künstler zu fördern, um den gesellschaftlichen Fortschritt zu erhalten und voranzutreiben. Dazu muss die Bedeutung der Kultur als Motor gesellschaftlicher Entwicklung im politischen Bewusstsein verankert werden.

Durch Präsentation und Wettkämpfe im Bereich des Geistes und Kultur wird die notwendige Grundlage für die Entwicklung der Fähigkeiten gelegt, die ein Verstehen und Begreifen auf der Ebene von Individuen, Organisationen und Gemeinwesen und damit einen Fortschritt ermöglicht.

Dies ist die Delphische Idee die im Jahr 1994, hundert Jahre nach der Wiederentdeckung der Olympischen Spiele, durch Herrn Christian Kirsch in Berlin wiederbelebt wurde.